Freitag, 5. Dezember 2008

Estrich - Wissenswertes zum Thema

Das Thema "Estrich" hat mich wegen der zu erwartenden Kälte und den vielen Einträgen in diversen Foren sehr interessiert. Ich habe mich bei den Estrichlegern, beim Oberbauleiter der Firma Danhaus, im Internet ... informiert.

Folgende Tipps sind dabei zusammengekommen (Hinweis: Wir haben im EG konventionellen Anhydritestrich und DG Zementestrich verlegen lassen):

  • Keine Verlegung bei Temperaturen von unter 5 °C. Gemeint sind wohl die Außentemperaturen; denn in unserem Haus war es auch ohne eine Zusatzheizung nie wesentlich unter 5 °C kalt.
  • Estrich die ersten drei Tage nicht betreten!
  • Estrich nach 7 Tagen stoßweise belüften, jedoch keine Zugluft herbeiführen. Dabei können kleine Heizlüfter zur besseren Trocknung eingesetzt werden, Estrichtrockner jedoch noch nicht.
  • Nach 10 Tagen kann mit dem Einsatz von Estrichtrocknern begonnen werden. Geräte mit direkter Abluft sind solchen mit Sammelbehältern vorzuziehen; es sei denn, eine regelmäßige Leerung ist sichergestellt. Andernfalls könnte der Estrich beim Überlaufen des Trockners wirklich nachhaltig feucht werden.

Ich bin mal gespannt, ob das alles so richtig ist. Bei unserem ersten Haus haben wir uns estrichtechnisch deutlich weniger Gedanken gemacht und der liegt immer noch. Aber Eile haben wir keine, der Termin mit dem Beginn der Malerarbeiten kann gerade so eingehalten werden. Das Trockenheizen kann erst in der 51. Woche beginnen, denn kommende Woche müssen erst einmal die Hausanschlüsse verlegt werden.

www.bau.net/forum/bauwissen/fahrenkrog/9.htm beschreibt die Veränderungen des Estrichs im Laufe der Zeit.

Heute, einen Tag nach dem Einbringen, ist der Estrich und feucht und lässt sich leicht eindrücken. Also noch schön in Ruhe lassen, es muss zur Zeit auch niemand ins Haus!

Am 16.12. haben wir mit dem Trockenheizen des Anhydritestrich begonnen. Am 19.12. hat das Anheizprogramm eine Vorlauftemperatur von 35 °C erreicht, die Luftfeuchte im Haus steigt wieder deutlich an. Wir haben fast den ganzen Tag quer gelüftet und einen Raumlufttrockner im DG eingesetzt. Am Wochenende soll es im Haus noch wärmer werden und wir werden lüften, lüften, lüften.

Im Internet habe ich einen Hinweis auf den Ablauf des Estrichtrocknungsprogramms von Buderus gefunden.

Das Estrichtrocknungsprogramm beginnt mit einer Vorlauftemperatur von 25 °C. Dabei lassen sich folgende
Parameter uber die Bedieneinheit RC35 einstellen

  • Temperaturanstieg
    Diese Einstellung gibt vor, in welchen Stufen die
    Heizkreis-Vorlauftemperatur zum Trocknen des
    Estrichs ansteigen soll
  • Aufheizzeit
    Mit dieser Einstellung wird der Tageszyklus festgelegt,
    mit dem die Temperatur zum Trocknen des
    Estrichs ansteigen soll. Die Aufheizzeit ist unter dem
    Menupunkt Anstieg hinterlegt.
  • Maximaltemperatur
    Hier ist die maximal erreichbare Temperatur fur den
    Trocknungsprozess des Estrichs vorgegeben.
  • Haltezeit
    Mit der Haltezeit wird der Zeitraum eingestellt, in
    der die Maximaltemperatur zum Trocknen des
    Estrichs gehalten werden soll.
  • Absenktemperatur
    Diese Einstellung gibt vor, in welchen Temperaturschritten
    die Heizkreis-Vorlauftemperatur zum Abkuhlen
    des Estrichs abgesenkt werden soll. Die Absenkung
    endet bei 20 °C.
  • Absenkzeit
    Mit dieser Einstellung wird der Tageszyklus eingestellt,
    mit dem die Temperatur zum Abkühlen des
    Estrichs absinken soll. Die Absenkzeit ist unter dem
    Menupunkt Absenkung hinterlegt.
  • Beispiel (. 12/1)
    . Anfangstemperatur 25°C
    . Temperaturanstieg 5 K je Aufheizzeit
    . Aufheizzeit 1 Tag
    . Maximaltemperatur 40 °C wahrend der Haltezeit
    . Haltezeit 3 Tage
    . Absenktemperatur 5 K je Absenkzeit
    . Absenkzeit 2 Tage
    . Endtemperatur 20 °C

 

Beispielskurve aus einer Anleitung von Buderus

Estrichtrocknung:

Am 25.12. haben wir eine Luftfeuchte von gut 40 % und eine Temperatur von 25 °C im Wohnzimmer. Die Heizkörper im DG sind noch in Kunststofffolie verpackt und heizen nur marginal mit. Dort liegt die Luftfeuchte bei ca. 55 %. Jeweils ein kleines Fenster ist im DG dauernd gekippt (bis 26.12., danach wurde es zu kalt). Die Vorlauftemperatur steht seit Tagen auf 45 °C, die Heizung läuft konstant durch. Am 26.12. sank die Vorlauftemperatur auf 39 °C, am 27.12. dann auf 35 °C. 28.12.: Nachmittags 26 °C Vorlauftemperatur. Am 29.12. ist die Vorlauftemperatur auf 21 °C gesunken. Damit dürftte der Anheizzyklus zu Ende sein. Am 30.12. liegt die Vorlauftemperatur bei rund 20 °C. So wird es im Haus bei -8 °C Außentemperatur fast zu kalt. Mal sehen, dass ich morgen den Kessel auf eine manuelle Vorlauftemperatur von 25 °C stellen kann.
Am 31.12. ist die Estrichtrocknung beendet. Der Kessel ist selbsttätig in den normalen Heizungsmodus gewechselt. Es wurde mittlerweile schon zíemlich kalt im Haus.

Estrichzustand nach 3 Wochen:

In einem Raum im DG in den Ecken angehobener Estrich, sonst eher alles plan. Ein Riss in der Diele im DG. Der Anhydritestrich im EG sieht überall sehr gut aus.

Bericht vom 6.1.2009:

Der Estrich im EG ist nach der Messung durch den Flieserleger komplett trocken. Leider muss er gespachtelt werden. Dazu hätten die Randstreifen - wie es der Maler wollte - aber nicht ganz heruntergeschnitten werden dürfen. ALSO: RANDSTREIFEN bis zum Schluss 2 cm hoch stehen lassen!

Der Estrich im DG hat nach 2,6 % Restfeuchte. Dort ist keine Fußbodenheizung. Hier muss noch nachgetrocknet werden, sonst kann das Parkett nicht verlegt werden. Wir werden nun mit Trocknern raumweise arbeiten, um am übernächsten Wochenende das Parkett verlegen zu können.

 

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